Unterjährige Verzinsung
gedruckt am 27. Dec. 2024
Unter Zinsperiode wird der Zeitraum gemeint, nach dem die Zinsen jeweils zum Kapital dazugerechnet und weiterverzinst werden (Zinseszins). Falls die Zinsperiode kleiner als ein Jahr ist, spricht man von unterjähriger Verzinsung.
Der relative Zinssatz ergibt sich, wenn der Jahreszinssatz (beispielsweise i = 12%) durch die Anzahl der Zinsperioden pro Jahr dividiert wird (beispielsweise Monatszinssatz i12 = 1%). Da bereits nach jeder unterjährigen Periode die Zinsen zum Kapital gerechnet werden, ergibt sich nach einem Jahr ein höheres Kapital als bei Berechnung mit dem Jahreszinssatz. Der relative Zinssatz findet Verwendung in der Kreditwirtschaft – Kreditschuldner zahlen einen höheren Jahreszinssatz als sie meinen. Das gilt auch für Ratenkäufe, die üblicherweise wie Kredite in monatlichen Zahlungen und Monatszinssätzen angegeben sind.
Der äquivalente Zinssatz muss aus gleichen Geldbeträge in gleicher Zeit gleiche Beträge ergeben wie der Jahreszinssatz. Der äquivalente (gleichwertige) Zinssatz wird berechnet, indem man die Aufzinsungsfaktoren für ein Jahr vergleicht:
(1+ip)p = (1+i) … p ist die Anzahl der Zinsperioden pro Jahr,
Beispiele
Ausgehend von einem Jahreszinssatz von i = 12% wird der äquivalente Monatszinssatz berechnet:(1+i12)12 = 1,12
(1+i12) = 12Wurzel(1,12%Proxy-Connection: keep-alive
Cache-Control: max-age=0
i12 = 0,009488
Das ergibt 0,95% als äquivalenter Monatszinssatz gegenüber 1% relativem Monatszinssatz.
Ausgehend von einem Monatszinssatz von 1% wird der äquivalente Jahreszinssatz berechnet:(1+i12)12 = 1+i
(1,01)12 = 1+i
i = 0,1268
Das ergibt i = 12,68% Jahreszinssatz (gegenüber 12% relativem Jahreszinssatz)
Je höher der Zinssatz, desto größer der Unterschied zwischen relativem und äquivalentem Zinssatz. Überprüfe anhand von Beispielen und begründe!
Sammle Beipiele aus der Kreditwirtschaft bzw. Ratenkaufangebote und berechne die äquivalenten Jahreszinssätze!